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Klinikum LeverkusenHat Lauterbachs Holweide-Idee eine Chance?

Das Krankenhaus Köln-Holweide könnte Außenstandort des Klinikums Leverkusen werden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Idee aufgebracht, und den Verantwortlichen in Leverkusen gefällt sie. Sie sehen eine Win-win-Situation.

Klinikum Leverkusen
Klinikum Leverkusen
Den Verantwortlichen des Klinikums Leverkusen würde ein Grundversorger in der Nähe gut ins Konzept passen.

Da hat er ihnen einen ordentlichen Floh ins Ohr gesetzt, der (Noch-)Bundesgesundheitsminister. Für die Verantwortlichen des Klinikums Leverkusen jedenfalls klingt offenbar gut, was Karl Lauterbach bei einem Besuch im Krankenhaus Köln-Holweide in die Diskussion gebracht hat. Der Vorschlag, das Haus, das zu den Kliniken Köln gehört, zum Außenstandort des Maximalversorger in Leverkusen zu machen, treffe dort auf offene Ohren, meldete jüngst das Klinikum.

Ein Konzept, das Holweide einbezieht, stellt für uns einen interessanten Ansatz dar.

„In der Tat suchen wir für die Umsetzung unserer medizinischen Strategie nach einem Grundversorger in der direkten Umgebung“, erklärt der kaufmännische Geschäftsführer Dr. André Schumann. Da sein Haus bereits Patienten aus Holweide versorge, passe Lauterbachs Impuls, so Schumann. Den habe man „bereits in der vergangenen Woche gemeinsam diskutiert“. Da hatte Lauterbach in Leverkusen Station gemacht und sich den Versorger genauer angeschaut – die nach deren eigenen Angaben größte Gesundheitseinrichtung im Lauterbachschen Heimatwahlkreis, für den er um das erneute Direktmandat kämpft.

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Schon länger denke man in alle Richtungen, um das Klinikum im Sinne der politischen Reformen auf Landes- und Bundesebene noch besser aufzustellen, betont Schumann. Und die medizinische Geschäftsführerin Dr. Anja Mitrenga-Theusinger ergänzt: „Ein Konzept, das Holweide einbezieht, stellt für uns einen interessanten Ansatz dar.“

Wie der Minister erklärt habe, „wäre es ein sinnvolles Vorgehen, unsere leichteren Operationen in einem großen ambulanten Operationszentrum Holweide erfolgen zu lassen“, so Mitrenga-Theusinger. Zudem könnten Patienten, die eine schwerere Operation hinter sich haben, zur Nachsorge an den Außenstandort übergeben werden. Und in Leverkusen könnten die komplizierteren Operationen stattfinden – „so, wie es die Krankenhausreform vorgibt“.

Perspektive als Level-1i-Krankenhaus

Von einer Übernahme könnten am Ende beide Seiten profitieren, ist das Geschäftsführungsduo überzeugt. Das eigene Klinikum könne sich weiter spezialisieren, und Holweide könnte als Level-1i-Krankenhauses eine langfristige Standortperspektive haben. „Wir sind in jedem Fall offen für Gespräche“, betonen Mitrenga-Theusinger und Schumann.

Das Klinikum Leverkusen wird als Tochterunternehmen der Stadt betrieben. Deren Oberbürgermeister Uwe Richrath, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums, kann sich mit dem Modell offenbar ebenfalls anfreunden: „Den Standort um ein Haus der Grundversorgung, wie es Holweide bietet, zu erweitern, wäre eine Möglichkeit, die Gesundheitsversorgung in der rechtsrheinischen Region auf hohem Niveau langfristig sicherzustellen.“

Holweide soll im Gesundheitscampus Merheim aufgehen

Nach der bisherigen Planung dürfte das Haus in Holweide in absehbarer Zeit geschlossen werden. Laut Beschluss des Rats der Stadt Köln sollen die städtischen Kliniken neu aufgestellt werden. Das Modell „Gesundheitscampus Merheim“ sieht vor, dass die Krankenhäuser Amsterdamer Straße, Holweide und Merheim am Standort Merheim zu einem Klinikkomplex zusammenwachsen. Dafür sollen die beiden Krankenhäuser Amsterdamer Straße und Holweide – mit Ausnahme der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie – nach Merheim umziehen.

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