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Künftig drei TrägerSana übernimmt Bethesda in Duisburg

Sana wächst weiter und übernimmt in Duisburg das Evangelische Krankenhaus Bethesda. Das EVKLN und die Stadt bleiben an dem neuen Maximalversorger beteiligt. Dessen medizinisches Angebot soll am Sana-Standort Wedau gebündelt werden.

Sana Kliniken Duisburg
Sana Kliniken
Die Sana Kliniken Duisburg sind ein Maximalversorger mit 550 Betten.

Im Februar hat es sich bereits abgezeichnet, nun ist es beschlossene Sache: In Duisburg wird aus dem Evangelischen Krankenhaus Bethesda und den Sana Kliniken mit den beiden Standorten in Wedau und Rheinhausen ein Unternehmen. Was künftig als Sana Bethesda Duisburg (SBDU) firmieren soll, werde jährlich mehr als 120.000 Patienten versorgen, heißt es in einer Mitteilung.

Der Zusammenschluss erfolge voraussichtlich zum 1. Januar 2026. Dafür werde Sana vom Evangelischen Klinikum Niederrhein (EVKLN), zu dem das Bethesda bislang gehört, 60 Prozent an der Trägergesellschaft des Hauses übernehmen. Das EVKLN wiederum beteilige sich mit 24 Prozent an der Trägergesellschaft des SBDU. So werde „eine gemeinsame Verantwortung für die Gesundheitsversorgung in Duisburg“ gesichert, heißt es.

Ines P. Grunewald wird SBDU-Geschäftsführerin

Weitere SBDU-Anteilseignerin bleibe die Stadt Duisburg wie bisher mit einem Prozent. Darüber hinaus sind kirchliche Verbände aus der Region weiter an der Trägergesellschaft des Bethesda beteiligt, das in der Duisburger Innenstadt bislang 413 Betten betreibt und nach eigenen Angaben mehr als 15.000 stationäre Patienten versorgt. Geschäftsführerin der SBDU wird die bisherige Sana-Chefin in Duisburg, Ines P. Grunewald.

Der gesellschaftsrechtliche Zusammenschluss ist der Mitteilung zufolge für den 1. September 2025 vorgesehen. Zum Jahresbeginn 2026 folge dann der Übergang der Bethesda-Beschäftigten auf den gemeinsamen Krankenhausbetrieb.

Leistungen werden in Wedau gebündelt

Das medizinische Gesamtangebot des künftigen Maximalversorgers soll bis Ende 2026 schrittweise am bisherigen Sana-Standort Wedau gebündelt werden. Denn langfristig, so heißt es weiter, sei ein Klinikneubau geplant, der – vorbehaltlich der Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen – ab 2027 realisiert werden solle.

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Mit dem neuen Verbund vollziehe sich der erste trägerübergreifende Zusammenschluss von Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Krankenhausreform, erklärt Sana-Vorstandschef Thomas Lemke. Künftig sollen bestehende medizinische Angebote zusammengeführt und wirtschaftlich tragfähige Strukturen geschaffen werden, heißt es weiter. Das Bethesda werde in die Gesamtstrategie der Sana Kliniken Duisburg eingebunden.

Eine gemeinsame Trägerverantwortung von privat, kirchlich und kommunal ist einmalig.

„Indem wir Angebote bündeln, medizinische Schwerpunkte bilden und zugleich hochqualitative und wohnortnahe Gesundheitsversorgung anbieten, setzen wir die Ziele der Krankenhausreform schon heute um“, so Lemke. Der Zusammenschluss verbinde die Stärke eines großen Trägers mit der regionalen Verwurzelung und dem diakonischen Gedanken des Bethesda, betont EVKLN-Chef Franz Hafner. Und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link ergänzt, eine gemeinsame Trägerverantwortung von privat, kirchlich und kommunal sei „einmalig und unterstreicht, dass unterschiedliche Interessen zum Wohle der Gemeinschaft gebündelt werden können“.

Dritte Übernahme innerhalb eines Jahres

Bei der länger währenden Partnersuche habe sich Sana „bewusst Zeit genommen und mit dem Bethesda nun den idealen Partner gefunden“, erklärt Lemke. Am Standort Wedau entstehe ein modernes Zentrum der Akut- und Spezialmedizin mit Leistungsschwerpunkten unter anderem in Neurologie, Geburtshilfe, Pneumologie, Onkologie, Geriatrie und kardiovaskulärer Versorgung. Sanas Bertha-Krankenhaus in Rheinhausen bleibe als Schwerpunkt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bestehen.

Die beiden Träger werden ihre Leistungsgruppen nun zusammenführen. Das neue Zentrum werde alle positiv durch das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium beschiedenen Leistungsgruppen beider Häuser uneingeschränkt vorhalten, betonen sie. „Diese Entscheidung ist ein Meilenstein in der konkreten Umsetzung der Krankenhausplanung NRW“, sagt Michael Weckmann, Cluster-Geschäftsführer der Sana Kliniken Rheinland.

Für Sana ist der Zusammenschluss in Duisburg die dritte Übernahme innerhalb eines Jahres. Ende 2024 hatte der Konzern den bayerischen Teil der Regiomed-Kliniken in Oberfranken übernommen und im Frühjahr 2025 die Muldentalkliniken in Sachsen. Mit Abschluss der neuesten Transaktion wird die Zahl der Konzernbeschäftigten auf mehr als 43.000 steigen.

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