
Die Botschaft aus Olpe ist eindeutig: Das bislang noch zu der in Teilen insolventen Kplus Gruppe gehörende St. Josefs Krankenhaus in Hilden hat zusammen mit der GFO Klinik Langenfeld – St. Martinus Krankenhaus eine Zukunft – jedenfalls aller Voraussicht nach. Das erfuhren die Mitarbeitenden beider Häuser in den vergangenen Tagen. Zwar sind noch nicht alle vertraglichen Details geklärt, doch länger wollten die Verantwortlichen offenbar nicht warten: Wie es scheint, haben bereits diverse Beschäftigte in Hilden gekündigt, und auch in Langenfeld hatten die anstehenden Veränderungen für Verunsicherung und Fragen gesorgt.
Wir freuen uns, wenn wir die dringend benötigten Fachkräfte halten und neue hinzu gewinnen können.
Man werde den neuen Weg jedoch „nur gemeinsam mit einer ausreichenden Zahl an Mitarbeitenden gehen können“, erklärt der Geschäftsführer der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), Dr. Christoph Heller: „Wir brauchen sie für eine gute und qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen im südlichen Kreis Mettmann.“ Die GFO wolle den Mitarbeitenden eine gute Perspektive geben: „Wir freuen uns, wenn wir die dringend benötigten Fachkräfte halten und neue hinzu gewinnen können“, betont Heller.
Gemeinsames Haus mit zwei Standorten
Wie die GFO und die Kplus Gruppe jetzt verkündeten, soll die GFO das Haus in Hilden übernehmen. Der entsprechende Notarvertrag werde voraussichtlich in den nächsten Wochen unterzeichnet, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Aus Sicht der GFO sollen die beiden benachbarten Kliniken künftig als ein gemeinsames Krankenhaus mit zwei Standorten unter dem Dach der GFO betrieben werden. Bewerbungen für das gemeinsame GFO-Krankenhaus nehme die Personalabteilung in Olpe entgegen, heißt es in der Mitteilung auch.
Ein Eckpunktepapier, das im Wesentlichen die gemeinsame Perspektive der zwei Krankenhäuser formuliert und die Sicherung der Arbeitsplätze sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit in den Blick genommen hat, unterzeichneten die beiden Träger bereits im Oktober 2023 (kma berichtete). Nun stünden die Gespräche kurz vor einem positiven Abschluss, heißt es weiter. Zwischen Kplus, deren Sachwaltern und der GFO würden noch „letzte vertragliche Details“ abgestimmt.
Wochenlange Diskussionen mit Folgen
Über die künftige Gesundheitsversorgung in dem nordrhein-westfälischen Landkreis Mettmann war wochenlang heftig und hoch emotional diskutiert worden. Menschen gingen zu Tausenden auf die Straßen und demonstrierten. Viele Beteiligte machten sich gegenseitig heftige Vorwürfe. Schließlich hatte die Kplus Gruppe erklärt, drei ihrer bislang vier Krankenhäuser zu schließen – neben dem St. Josefs Krankenhaus in Hilden auch das St. Josef Krankenhaus Haan und die St. Lukas Klinik in Solingen. Viele Beschäftigte hatten sich in der Folge offenbar bereits nach Alternativen umgesehen.
Wir sind zuversichtlich, dass wir die noch offenen Punkte in den nächsten Tagen einvernehmlich klären können.
Alle anderen sowie die Mitarbeitenden der GFO Klinik Langenfeld und Partner und Vertreter von Institutionen und Behörden seien nun über den aktuellen Stand der geplanten Zusammenarbeit informiert worden, heißt es in der Erklärung weiter. „Wir sind zuversichtlich, dass wir – gemeinsam mit unseren Partnern – die noch offenen Punkte und Fragen in den nächsten Tagen einvernehmlich klären können“, sagt Christoph Heller.
Zusammenarbeit soll im Januar 2024 starten
Im nächsten Schritt solle im Laufe des Dezembers der Vertrag zur Übernahme des St. Josefs Krankenhauses Hilden durch die GFO geschlossen werden. Dann stehe noch der Feststellungsbescheid des Landes Nordrhein-Westfalen zur Leistungsstruktur der beiden Klinikstandorte aus, ehe die Zusammenarbeit im Januar 2024 auch praktisch umgesetzt werden könne.
Der GFO-Verbund
Die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) ist als gemeinnütziger regionaler Verbund mit mehr als 100 Einrichtungen an rund 130 Standorten und 15 000 Mitarbeitenden in Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz vertreten. Sie betreibt unter anderem zehn Akutkrankenhäuser mit 17 Standorten, eine Reha-Klinik, MVZ, Pflegeeinrichtungen, Hospize und Palliativversorgung sowie Schulen für Gesundheitsberufe. Gesellschafterinnen der GFO sind zu 20 Prozent die Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung Olpe und zu 80 Prozent die Maria Theresia Bonzel-Stiftung.
Heller betont, die GFO erhalte starke Unterstützung für ihr Engagement – vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, von den Kostenträgern, der lokalen Politik und der Kplus Gruppe. Das sei auch ein wesentlicher Faktor, so Heller: „Wir benötigen diese Rückendeckung, um die neue Struktur zu einem Erfolg zu führen.“ Die GFO Klinik Langenfeld und das St. Josefs Krankenhaus Hilden liegen nur wenige Kilometer auseinander und könnten sich so optimal fachlich aufeinander abstimmen und ergänzen.








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