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Jahresbilanz 2024Neun Millionen Euro Plus für Uniklinikum Leipzig

Spitzenleistung trotz Druck: Das UKL punktet 2024 mit mehr Patienten, höheren Erlösen und Forschungsstärke. Doch strukturelle Finanzierungsprobleme setzen das Haus weiterhin unter Druck. Der Jahresbericht gibt einen umfassenden Überblick.

Universitätsklinikum Leipzig
Stefan Straube/UKL
Universitätsklinikum Leipzig

Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) hat das Jahr 2024 trotz wirtschaftlicher Herausforderungen mit einem positiven Jahresergebnis von 8,8 Millionen Euro abgeschlossen. Maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen haben eine gute Leistungsentwicklung in der stationären und ambulanten Versorgung sowie positive Einmaleffekte aus Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen.

Ausgezeichnete Lehre und Forschung

Die Lehre konnte mit sehr guten Prüfungsergebnissen in der Humanmedizin und der Pharmazie sowie steigenden Studierendenzahlen überzeugen. Im Bereich der Hebammenwissenschaft wurden 2024 zentrale Meilensteine erreicht, darunter die Einrichtung einer Professur und die Gründung eines eigenen Instituts.

Die Forschung wurde unter anderem durch zwei ERC Grants ausgezeichnet. Zudem wurde der Aufbau des „Leipzig Center of Metabolism“ (LeiCeM) vorbereitet, das sich der Erforschung und Behandlung von Stoffwechselerkrankungen widmen soll.

Hohe Personalaufwendungen

2024 war von einer Zunahme ambulanter Eingriffe, aber auch von hohen Personalaufwendungen geprägt. Die Erlöse aus dem Krankenhausbetrieb stiegen um 12,7 Prozent auf rund 640 Millionen Euro, insgesamt wurde ein Umsatz  von 714 Millionen Euro erzielt.

Erstmals überschritten die Personalkosten die Marke von 400 Millionen Euro, das entspricht einer Steigerung von 24,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

„Mit der Einstellung zusätzlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insbesondere im ärztlichen Dienst sowie Pflege- und Funktionsdienst haben wir eine spürbare Entlastung und Leistungssteigerung im zweiten Halbjahr erreichen können“, berichtet Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig.

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Wettbewerb um Fachkräfte

Mit zwei Tarifeinigungen sowie zahlreichen Angeboten für Mitarbeiter soll laut Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig auch weiterhin eine gute Position im Wettbewerb um Fachkräfte gehalten werden.

Die Zahl an drittmittelfinanzierten Personalstellen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, von 880 in 2023 auf 912 in 2024. Und dadurch auch die Einnahmen an Drittmitteln von rund 64 Millionen Euro in 2023 auf rund 68 Millionen Euro in 2024.

Bauen und digitalisieren

Mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der Zentralen Notaufnahme sowie der Etablierung von Lungentransplantationen in Kooperation mit dem Herzzentrum Leipzig wurden wichtige infrastrukturelle und medizinische Fortschritte erzielt. Zusätzlich wurden mit dem Systemwechsel auf M-KIS sowie weiteren Digitalisierungsprojekten zentrale Weichen für die Zukunft gestellt.

Die finanzielle Lage bleibt dennoch herausfordernd. Insbesondere Investitionen in IT, Bau und Medizintechnik sowie die überdurchschnittlichen Personal- und Sachkosten stellen das UKL weiterhin vor große Aufgaben. Der Vorstand verweist auf strukturelle Finanzierungsdefizite in der Universitätsmedizin, die auch durch geplante Krankenhausreformen kurzfristig nicht ausgeglichen werden können.

Der vollständige Jahresbericht 2024 ist unter www.jahresbericht-2024.de zu finden.

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