Kurz- und mittelfristig steht für 69 Prozent der deutschen Krankenhäuser die Existenz infrage. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage im Auftrag der DKG. Die Erwartungen an die anstehende Krankenhausreform sind gering.
Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab: Auch das SHG Klinikum Merzig im Saarland ist von der Insolvenz bedroht und setzt deshalb auf ein Schutzschirmverfahren. Die SHG-Gruppe stehe aber zum Standort, heißt es.
Der Bremer Klinikverbund Gesundheit Nord steht wirtschaftlich seit Jahren unter Druck. Nun steht dem kommunalen Verbund ein großer Umbau bevor, ein Standort wird geschlossen. Wie Geno-Chefin Dorothea Dreizehnter Bremens größten Klinikträger mit einer Roßkur retten will.
Mehr als die Hälfte der 600 größten Krankenhäuser in Deutschland schreibt rote Zahlen. Das zeigt eine Roland-Berger-Umfrage. Eine Gruppe hat es demnach besonders schwer. Derweil zeichnet sich in Baden-Württemberg ein neues Hilfspaket ab.
Julia Disselborg kam nach Jülich, um eine Kollegin für wenige Wochen im Mutterschutz zu vertreten. Dann musste sie zwei Häuser in die Insolvenz führen, Mitarbeiter entlassen und eine Klinik schließen. Jetzt steckt sie mitten im Neustart – und erzählt über das Erlebte.
Mit der Rotkreuzklinik Lindenberg stellt das nächste Krankenhaus einen Antrag auf Schutzschirmverfahren. Begleitet wird der Prozess von der Kanzlei Eckert. Die Insolvenzrechtler unterstützten bereits die Imland Kliniken und das Krankenhaus Spremberg.
Kleine Krankenhäuser haben es wirtschaftlich extrem schwer, zu überleben. Niedersachsen setzt für solche Häuser auf Regionale Gesundheitszentren. Vorreiter ist eine Klinik in Ankum, andere Häuser sollen folgen – es gibt aber auch deutliche Kritik.
Das Diako Krankenhaus in Flensburg hat einen entscheidenden Schritt geschafft: Das Insolvenzverfahren wurde erfolgreich abgeschlossen und die Trägerschaft geht wieder an die Ev.-Luth. Diakonissenanstalt über. Was das für die Klinik bedeutet.
Die Kplus Gruppe aus Solingen hat ein Schutzschirmverfahren beantragt. Davon betroffen sind auch die drei Krankenhäuser in Solingen, Hilden und Haan. Ein Standort davon soll spätestens Anfang 2024 aufgegeben werden.
Würde sich Patientenversorgung zukünftig auf Kliniken mit hohen medizinischen Qualitätsstandards konzentrieren, könnten viele Todesfälle vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialanalyse der Regierungskommission zur Krankenhausreform.
Aufatmen in Jülich: Die Stadt hat endgültig die Trägerschaft für die verschmolzenen Nord-Kreis Kliniken übernommen. Der Insolvenzplan ist rechtskräftig und der Betrieb kann fortgeführt werden – zukünftig unter dem Namen Krankenhaus Jülich.
Der neue „Krankenhaus Rating Report“ zeigt, elf Prozent der Krankenhäuser lagen 2021 im roten Bereich. Im Jahr 2030 könnten es fast 50 Prozent sein, die der Insolvenzgefahr ins Auge sehen. Was nun nötig ist, haben die Autoren um Prof. Boris Augurzky veranschaulicht.
Die Gläubiger der finanziell angeschlagenen Imland Kliniken haben einstimmig dem Insolvenzplan zugestimmt. Damit gehen die beiden Klinikstandorte in Rendsburg und Eckernförde endgültig an die Schön Klinik Gruppe.
Vielen Krankenhäusern drohen ohne zusätzliche Gelder aktuell erhebliche Liquiditätsprobleme. Ein Schutzschirmverfahren erlaubt jedoch eine geregelte Sanierung, bevor es zur Zahlungsunfähigkeit des Hauses kommt. Fachanwalt Lars Knipper erklärt, wie das funktioniert.
Dem Klinikum Bad Bramstedt geht das Geld aus. Noch vor der Zahlungsunfähigkeit hat die Gesellschafterversammlung daher ein Schutzschirmverfahren beantragt. Jetzt muss sich einiges ändern.